Which shoes you choose?

Which shoes you choose?

So., 27.09.2020 - 13:59

Schon bei meinen Recherchen zu einem der spannendsten Momente des US Open Finales 2020, konnte ich wieder feststellen, dass meine Sportsicht eben nicht der Mainstream Sportsicht und Rechercheart entspricht. Es hat ein wenig Zeit benötigt, aber ich bin natürlich fündig geworden. Das Zuckerl bekommt ihr erst am Ende des Artikels zu sehen. 

Tennisball

Balli

Klarerweise verstehe ich, dass Tennisasse und Profizuschauer sehnlichst auf ReturnLobSmashSlicePassierbälleNetzpendler warten, wie Eishockeyzuschauer auf die Schlägerei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich beim Zusehen solcher Szenen ein ähnliches Hochgefühl einstellt, wie wenn ich in meinen frisch gebackenen, noch leicht warmen Zwetschgenfleck mit Streusel rein beiß. Ich brauche noch einen Tipp wie meine Streusel knuspriger werden. 

Ballgefühl

Meine absolute und ehrliche Bewunderung im Tennis haben die Ballmädels und -jungs. Was die leisten, wie flink die sind, was die sich manchmal trauen. Und bei Wawrinka können sie all ihr Talent und ihre Fähigkeiten auspacken. Also der Kleine in Grün hinten, schafft's ja fast nicht Minute 3:18 . Und alle werden jetzt denken, ich verlinke noch auf Nadal, nein, fad.

Sie zeigen nämlich unsern Buam sogar in Zeitlupe, und das taugt mir an dem Menschen, der das Video geschnitten hat voll, weil nämlich wie mir Rechtsaussen auf Dazn 1 Tag nach dem US Open Finale (ähhh, nein ich habe nicht live geschaut, ich wäre nämlich sowieso nach dem 2. Satz schlafen gegangen) die besten Sequenzen gezeigt hat, ist mir Auskennerin sofort Domi's Spielerei mit seinen Ballis aufgefallen Minute 4:10.

Kein Ballgefühl

Alle Djokovic Fans mögen mir jetzt bitte nicht die virtuelle Wall meines amüsanten Sportblogs einrennen, aber in dem Fall hat es der Djoker verzockt. Natürlich, wenn LinienrichterInnen zwingend als Ballmädels und -jungs anfangen müssten, hätte die Dame an der Linie heldinnenhaft den Ball fangen können, statt zu versuchen ihn zu essen und Djokovic hätte ihr sicher auch Blumen geschenkt. Das hat nämlich Tim Henman 1995 in Wimbledon so gemacht. Wurde übrigens trotz der Blumen disqualifiziert.

Aber lasst uns das weiterdenken, dass Djokovic statt Zverev im Finale gespielt hätte? (Ist ja auch ein ganz Braver, aber Entschuldigung bitte, einen Aufschlag mit irgendwas über 100km/h, ja jetzt findet ihr mich sicher ein bisserl präpotent, aber das musst auch mal bringen, dass man so ins Finale der US Open kommt. Gut gemacht Alex, des wird scho'). 

Dann hätten wir möglicherweise keinen glücklichen Lichtenwörther Tennisstar, der, wie er meint mit einer neuen Leichtigkeit ins nächste Turnier startet. Mögen auch die Wilsons mit ihm sein. Und ich hätte keinen Grund gehabt, meinen Blogartikel zu verfassen. 

Domi's historischer Sieg, hat mir nämlich die Gelegenheit gegeben, mich an die historischen Tennisstars meiner Jugend zu erinnern. Ja, ich bin nicht mehr ganz jung (außer im Geiste und Herzen). Was ihr gleich merken werdet, die hab' ich nämlich alle teilweise live angeschaut. Unvorstellbar, Sport schauen ohne Rechtsaussen, ich spürte bereits damals, dass es da mehr geben muss, als alleine ein Tennismatch zu schauen.

Ganz tolles Ballgefühl

Big John.

So ganz ehrlich, wer hat jetzt nur den Scheiblhofer ergoogelt? Und Hand aufs Herz, wer weiß ohne googeln, wem dieser Teil meines ersten Tennisblogartikels gewidmet ist?

Hätte ich 1990 schon eine Ahnung vom Bloggen gehabt, gäbe es einen großartigen Artikel zu Big John John McEnroe's Auftritt bei den Australian Open 1990. So ein Zornbinkel, so untennismäßig, so gar nicht gentlemanlike, aber so, wie man bei uns in Wien sagt, a' ehrliche Haut. Aus der er einfach raus muss. Und was ihn mir (Zahlenverliebte) natürlich noch sympathischer macht. Entweder hat er vergessen oder er hat sich verzählt. Da gab es nämlich diese Regelanpassung, dass man statt nach 4 bereits nach 3 Verwarnungen rausfliegen könnte. Und da war er plötzlich raus, weil das letzte "F..k y..r m....r! "hat dem Schiedsrichter halt nicht so getaugt.

Und weil der Beleidigte in McEnroes Fall Schiedsrichter war, musste er nicht wie Zidane jemanden eine Kopfnuss geben, sonder konnte John McEnroe himself aus dem Bewerb werfen. Der schwedische Gegner schaut ja bei der Disqualifikation ein bisserl blöd drein, der hat wohl auch nichts von der Regelanpassung mitbekommen. Wenn ich euch jetzt neugierig gemacht habe, habe ich quasi meinen ersten Aufschlag durchgebracht. 

Ich weiß eigentlich ein echtes misbehaviour, aber wie McEnroe da mit soviel Ballgefühl der Linienrichterin sein Kunststückchen vorführt. In dem Fall hat er eindeutig mehr Ballgefühl bewiesen, als Djokovic. 40:0 

Lautes Ballgefühl

Wir sind im Jahr 1990 und manchen fällt im Damentennis wahrscheinlich zuerst Steffi Graf oder Martina Navratilova ein. Aufgrund meiner Ähnlichkeit, beim Aussehen bitte, nicht beim Stöhnen bzw. Grunting, wie es im Tennis heißt, denke ich zuerst an Monica Seles. 1990 war ich mit einer leiwanden Clique unterwegs, wo ein Typ dabei war, der immer Seles zu mir gesagt hat.

Linksaussen und Seles

 

 

Mir war es peinlich, weil vor allem die Burschen mich dann mit einem verborgenen, lüsternen Blick betrachtet haben. Da ging es ihnen wohl wie Becker und Kollegen. Dass die Stöhnerei in der Folge bereits im Nachwuchstennis unterbunden wurde, habe ich auch durch meine Recherche herausgefunden. An anderer Stelle auf meinem Blog steht es schon. Da sag noch irgendjemand, Sport schauen bildet nicht.

Zurück zu Monica. Was ich fast schon wieder vergessen hatte, war das fiese Messerattentat eines Extremfans von Steffi Graf. Seles hat sich nachher tatsächlich nochmal zurück gekämpft an die Weltspitze. Hut ab vor ihr und da werde ich gerne mit ihr verglichen, denn soviel Mut und Willenskraft kann man sich nur wünschen.

Mein Moment der US Open 2020

Und zum krönenden Abschluss und damit ihr wißt, warum ich diesen Blog betreibe. Weil ich dabei urviel Spaß habe. Hier kommt das Zuckerl des Finales Thiem : Zverev. Genießt die Szene und zieht sie euch ruhig ein paar Mal rein. :)